- Judith Pieper-Köhler
Spannende Rennen bei hochsommerliche Bedingungen auf dem Lausitzring
Der zweite Lauf des BMW S 1000 RR Cup powered by Advantec ging am vergangenen Wochenende über die Bühne. Der Lausitzring, auf dem noch vor zwei Wochen die Internationale Deutsche Meisterschaft (IDM) zu Gast war, hielt für den „Battle of friends“ fast perfekte Bedingungen bereit. Nur am Sonntag hatten die Fahrer mit ca. 30°C Luft- und 60°C Asphalttemperatur zu kämpfen.
Am Trainingsfreitag hielt sich die Hitze noch in Grenzen und der Däne Erik Thomsen führte die Zeitentabelle vor Max Riebe und Maik „Ziege“ Ziegler an. Da fuhr man die Zeiten in komplett ausgebuchten Trainingsturns, was viel Verkehr mit sich brachte. Mehr Platz hatten die Cup-Fahrer dann im exklusiven Zeittraining am Samstag, was zu teilweise erheblichen Verbesserungen führte.
Das erste der zwei Rennen fand am Samstag Nachmittag statt. Hier überraschte einer der alten Hasen. Thomas Heckel, seit Beginn des Cups ein fester Bestandteil des Fahrerfeldes, fuhr sich für das erste Rennen im letzten Quali die Pole Position heraus. Knapp dahinter rangierte Neueinsteiger Max Riebe, der beim Auftaktrennen in Most vor drei Wochen schon mit einem dritten Platz beeindruckt hatte. Die erste Reihe komplettierte Gaststarter Christian Müller. Der Start zum ersten Rennen gelang Max Riebe am besten. Er führte, hart bedrängt von Erik Thomsen, der sich immer weiter an Riebe heranarbeiten konnte. Thomas Heckel ließ sich von Thomsen mit ziehen und lauerte kurz hinter ihm auf seine Chance. In der vorletzten Runde schob sich Thomsen an die Spitze, Riebe konterte aber nur wenige Kurven vor dem Zielstrich. Thomsen musste bei diesem Manöver aufmachen und verabschiedete sich mit einem harmlosen Sturz ins Lausitzer Gelände. Ein herber Rückschlag für den Dänen, der zwar noch ins Ziel fuhr, aber als 20. keine Punkte bekam. Max Riebe fuhr seinen ersten Cup- Sieg ein und freute sich diebisch. Thomas Heckel sah sich in seiner Taktik bestätigt, er "erbte" - Dank der Uneinigkeit der beiden Fahrer vor ihm - den zweiten Platz. Das Podium füllte Maik Ziegler mit rund 13 Sekunden Rückstand auf Riebe. In der Advanced-Wertung gewann Thomas Heckel vor Andreas Lorch und Andreas Königshaus.
Der Start in das zweite Rennen am Sonntag fiel für „Ziege“ Ziegler nicht so aus wie gewünscht. Während sich Max Riebe wieder an die Spitze setzte war für ihn schon in der ersten Kurve das Rennen beendet. Er touchierte mit seinem Vorderrad das Hinterrad eines Mitstreiters und ging zu Boden. Zwei Runden später war das Rennen dann auch für Torsten Süßer beendet. Der Rest des Rennens verlief problemlos. Die drei Protagonisten des ersten Rennens fighteten erneut um den Sieg und lagen eng beieinander. Doch dieses Mal ließ Erik Thomsen nichts mehr anbrennen und er konnte die Schmach des gestrigen Tages mit dem Sieg im zweiten Rennens wieder gut machen. Senkrechtstarter Max Riebe fuhr auf den zweiten Platz und Thomas Heckel, der die Advanced-Wertung auch in diesem Rennen anführte, kreuzte als Dritter den Zielstrich. Andreas Lorch und Martin Lorasch besetzen Platz zwei und drei in der Advanced-Wertung. Aline Lorch, die einzige weibliche Fixstarterin des Cups, feierte in diesem Rennen ihr ganz persönliches Erfolgserlebnis. In den ersten drei Läufen der Saison war sie noch Letzte geworden. In diesem Rennen konnte sie gleich zwei Konkurrenten hinter sich lassen und strahlte im Anschluss glücklich in die Runde.
Max Riebe, Sieger Rennen 1: „Es war nicht einfach die Führung zu halten. Aber es war ein fairer Kampf und es hat mir riesigen Spaß gemacht. Ich habe zum Schluss des Rennens hin etwas Druck im Hinterreifen verloren. Aber es ging sich trotzdem noch aus. Beim zweiten Rennen hab ich echt gedacht, ich halte es noch eine Runde durch, aber das war falsch gepokert. Mein Vorteil waren meine zwei guten Starts. Der Lausitzring taugt mir. Es gibt zwar ziemlich viele Bodenwellen, aber ich finde es hier echt schön.“
Erik Thomsen, Sieger Rennen 2: „Max war das ganze Rennen über direkt vor mir. Ich wollte diesmal keinen Fehler in der letzten Runde machen und hab ihn dann beim Beschleunigen überholt. Ich wollte ihn nicht ausbremsen, daher bin ich einfach vorbei gefahren. Ich fahre nicht so gern in Führung, daher habe ich den Moment abgewartet und Max in der letzten Runde überholt, was mir diesmal glücklicherweise auch gelungen ist. Es war ein perfektes Rennen.“
Michael Dangrieß, Veranstalter des Cups und der IBPM freut sich über den Verlauf des Wochenendes auf dem Lausitzring: „Es war wieder eine erfolgreiche Veranstaltung mit spannenden Wettbewerben. Ganz besonders freue ich mich über die konkurrenzfähigen Gaststarter, die wir hier auf dem Lausitzring hatten. Das Niveau war sportlich hoch und die Gäste haben da einen guten Teil dazu geleistet. Der Cup-Sieger aus dem letzten Jahr, Jan Christiansen, war am Lausitzring auch mal wieder dabei und konnte das neue Modell der BMW S 1000 RR testen. Er hat das Potenzial der Maschine sehr gelobt und darüber freue ich mich auch in Hinblick auf die Zukunft des BMW S 1000 RR Cups powered by Advantec.“
Auch auf dem Lausitzring und bei den bereits benannten Temperaturen waren die Bridgestone-Reifen wieder ein zuverlässiger Partner der Piloten. Gepaart mit dem technischen Service durch den HP Race Support konnten den Fahrern eine optimale technische Basis geboten werden.
Die Resultate der Rennen sind unter results.bike-promotion.com abrufbar. Live-Timing kann während der Veranstaltungen unter www.raceresults.de abgerufen werden.